Mikroexpressionen

Emotionszentrum

Wem die Serie «Lie to me» ein Begriff ist, versteht gleich, worum es geht: den Lügner anhand einer Mimik Analyse schnell und treffsicher zu entlarven. Mikroexpressionen bieten den Schlüssel zum Erfolg. Mikroexpressionen sind direkt mit unserem Emotionszentrum im Hirn verbunden und lassen sich 500 Millisekunden lang nicht kontrollieren. In diesem Teil des Gehirns werden Gefühle verarbeitet. Wenn wir einen äußeren Reiz wahrnehmen – und dazu gehört auch das absichtliche Lügen– wird die Amygdala aktiv. Dieses Hirn­areal ist Teil des lymbischen Systems und veranlasst den Körper zur emotionalen Reaktion: Hormone werden ausgeschüttet und bestimmte Muskeln angespannt. So verändern sich Stirn, Augenbrauen und Mund je nach Gefühlslage der Person. Wie wir uns fühlen, ist daher am besten am Gesicht ablesbar.

Warumist die Mimik wichtig?
Wasist das Emotionszentrum?
Wanntritt eine Mikroexpression auf?

7 Basisemotionen

Die Mimik wird seit über 50 Jahren wissenschaftlich erforscht und ist damit der am fundiertesten studierte Bereich der Körpersprache. Der amerikanische Wissenschaftler Dr. Paul Ekman hat gemeinsam mit Kollegen in den 1960ern untersucht, dass überall auf der Welt bestimmte Emotionen in der Mimik identisch sind – das heißt, kulturübergreifend gleich sind. Anhand dieser Forschung wurden die 7 Basis-Emotionen erkannt:
Angst, Überraschung, Ärger, Ekel, Verachtung, Trauer und Freude.

 

Warum ist die Mimik so Wichtig?

Emotionen lassen sich am deutlichsten durch die Mimik erkennen.  Sogenannte Mikroexpressionen sind zwischen 40 und 500 Millisekunden im Gesicht sichtbar und treten in emotional geprägten Situationen auf. Mikroexpressionen sind sehr schnell, schwer nachzuahmen und nicht willentlich steuerbar. Dadurch sind sie ein extrem zuverlässiges Signalsystem der Gefühle. Weil sie nur sehr kurz auftreten, bedarf es eines Trainings, um sie zu erkennen und richtig zu interpretieren.

Facial Feedback Hypothese

Die Facial-Feedback-Hypothese sagt aus, dass unsere Mimik Gefühle nicht nur von innen nach aussen kommuniziert, sondern auch umgekehrt. Wenn wir zum Beispiel bewusst einen ärgerlichen Gesichtsausdruck aufsetzen, werden auch entsprechend Ärgergefühle in uns aktiviert. Die Mimik aktiviert und verstärkt unsere Gefühle. Die Gesichtsmuskulatur gibt also Rückmeldung, sodass im Gehirn die Emotion erzeugt wird, die zur momentanen Mimik passt.

Lesenswerte Artikel: https://www.beobachter.ch/burger-verwaltung/mikromimik-der-geheimcode-unseres-gesichts